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Allergie / Heuschnupfen

Allergien

Kleine Pollen – große Wirkung: Immer mehr Menschen, vor allem auch Kinder, leiden  unter Heuschnupfen. Allergien sind nicht nur lästig, sie sind eine ernst zu nehmende Erkrankung des Immunsystems. Die häufigsten Allergieformen im Bereich der Atemwege sind:

Heuschnupfen (Pollinosis/saisonale allergische Rhinitis)

Er beruht auf einer Allergie gegen den Blütenstaub (Pollen) bestimmter Pflanzen. Besonders häufig sind Allergien gegen den Pollen der so genannten früh blühenden Bäume (Hasel, Erle und Birke) sowie gegen Gräser- und Getreidepollen (Roggen). Sobald die betreffenden Pollen mit den Schleimhäuten in der Nase oder der Bindehaut am Auge des Allergikers in Berührung kommen, wird eine allergische Soforttypreaktion ausgelöst. Typische Beschwerden sind Niesreiz, Fließschnupfen, Nasenblockade (Stockschnupfen) und rote Augen mit Juckreiz und Fremdkörpergefühl. Auch Hautausschläge oder Schwellungen (vor allem im Gesicht) können nach Pollenkontakt auftreten. Betroffene reagieren sehr lichtempfindlich, Geruchs- und Geschmackssinn sind eingeschränkt. Im Lauf der Zeit können weitere Allergien gegen andere Substanzen hinzukommen. So reagieren viele Pollenallergiker auf bestimmte Nahrungsmittel (häufig: Nüsse, Kern- und Steinobst) allergisch und entwickeln ein orales Allergie Syndrom (OAS). Heuschnupfen sollte immer ernst genommen werden. Unbehandelt kann es nämlich zu einem sogenannten Etagenwechsel von den oberen in die unteren Atemwege (Bronchien) kommen, so dass sich ein allergisches Asthma entwickelt; fast jeder dritte Pollenallergiker erkrankt im weiteren Verlauf zusätzlich an Asthma. Husten und Atemnot sind hierfür erste Anzeichen. Mit einer rechtzeitigen Behandlung der Allergie lässt sich dies verhindern.

Allergischer Schnupfen (ganzjährige/perenniale allergische Rhinitis)

Neben dem Heuschnupfen weit verbreitet ist der ganzjährige, allergische Dauerschnupfen. Er wird nicht durch Pollen, sondern meistens durch Milbenkot (Hausstaubmilbenallergie), Tierallergene (insbesondere von Katzen, Hunden, Pferden, Meerschweinchen) oder Schimmelpilzsporen verursacht. Weitere Auslöser sind Nahrungsmittelallergene, Formaldehyd, Naturlatex und bestimmte Schadstoffe in der Innenraumluft. Typische Symptome sind wie beim Heuschnupfen tränende Augen, Bindehautrötung- oder Entzündung, Fließschnupfen oder Stockschnupfen, aber auch Schwellungen im Gesicht und Kopfschmerzen.

Allergisches Asthma

Bei allergischem Asthma führt ursächlich der Kontakt mit einem bestimmten Allergen zu mehr oder weniger starker Atemnot. Das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, kann dazu führen, dass die Betroffenen in Panik geraten und sich die Beschwerden dadurch weiter verstärken. Bereits beginnende Beschwerden sollten daher ernst genommen werden. Häufigste Auslöser bei allergischem Asthma sind: Hausstaub, Tiere (das heißt deren Hautschuppen, Federn oder Absonderungen), Pollen, Schimmelpilzsporen.

Krankheitsdiagnose

Bei Verdacht auf eine Allergie wird der Patient zunächst ausführlich befragt (Anamnese). Die Fragen zielen vor allem ab auf das zeitliche oder ursächliche Auftreten von Symptomen, das In-Kontakt-Kommen mit  Allergenen (häusliches/außerhäusliches Umfeld, Tierhaltung, Ernährung) und die erbliche Vorbelastung (Allergien in der Familie). Darauf folgt eine körperliche Untersuchung vor allem derjenigen Organe, die von den Beschwerden betroffen sind. Verschiedene Allergietests sollen dann die möglichen Auslöser „einkreisen“ und letztendlich den Nachweis für die Allergie verursachenden Substanzen erbringen. Angesichts der Vielfalt an möglichen Auslösern und Auswirkungen ist die Diagnose einer Allergie oft schwierig, vor allem bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Je nach Reaktionstyp der vorliegenden Allergie stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Häufig angewendet werden Allergietests auf der Haut (z.B. Prick-Test Link setzen) oder im Blut, Lungenfunktions- und Provokationstests.

Therapie

Die wichtigste Verhaltensmaßregel für Patienten ist eine möglichst konsequente Vermeidung (Karenz) des Allergens, also des Stoffes, gegen den die Betroffenen allergisch sind. Der Facharzt kann mit folgenden Therapien helfen, die je nach Art der Allergie und Schwere der Erkrankung eingesetzt werden:

Medikamentöse Behandlung

Spezielle Medikamente können heutzutage die Beschwerden der meisten Allergien zuverlässig lindern. Zur Anwendung kommen vor allem Antihistaminika, Cortison und in Einzellfällen Adrenalin. Die genannten Wirkstoffe können nur die Symptome, nicht aber die Ursache der Erkrankung bekämpfen. Nach dem Absetzen kehren die Beschwerden wieder zurück, die Krankheit ist nicht geheilt.

Hyposensibilisierung

Eine Möglichkeit, Allergien ursächlich zu behandeln, ist die Hyposensibilisierung. Man spricht auch von spezifischer Immuntherapie mit Allergenen (SIT). Sie bietet sich an bei Allergien gegen Pollen, Milben, bestimmte Schimmelpilze, Tiere oder Insektengift. Ziel dieser Methode ist es, eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Allergen abzubauen. Dazu wird dem Patienten in regelmäßigen Abständen das Allergen in speziell chemisch aufbereiteter Form schrittweise in zuerst unterschwelliger, dann steigender Dosierung zugeführt. Diese kontrollierte Zufuhr führt schließlich zu einer erhöhten Toleranz gegenüber dem zugeführten Allergen. Das heißt, der Organismus wird hyposensibilisiert – seine Sensibilisierung gegen den allergieauslösenden Stoff wird rückgängig gemacht. Die Behandlung dauert in der Regel drei Jahre. Standard ist heutzutage noch die subkutane Immuntherapie – Hyposensibilisierung in Spritzenform. Moderne Alternativen, die ihre langfristige Wirksamkeit allerdings noch endgültig beweisen müssen, sind die sublingualen (unter der Zunge anzuwendenden) Verfahren mit Tropfen oder löslichen Tabletten. Eine Hyposensibilisierung zeigt den größten Erfolg bei Kindern und Jugendlichen sowie in den ersten Jahren nach Auftreten einer Allergie.

Komplementärmedizin

Bei einigen allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Heuschnupfen, kommen auch Akupunktur und Homöopathie zum Einsatz. Diese Behandlungsmethoden sind nicht mit naturwissenschaftlichem Wissen erklärbar, werden aber auch von Schulmedizinern mitunter eingesetzt.

Häufigkeit der Krankheit

Heuschnupfen ist die häufigste allergische Erkrankung in Deutschland und betrifft unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen zwölf und 17 Millionen Menschen in Deutschland. Jede zweite Asthma-Erkrankung entsteht durch eine Allergie, somit sind in der Bundesrepublik rund vier Millionen davon betroffen.

Prominente Allergiepatienten

Was verbindet die Leinwandstar Sonja Kirchberger mit Modeschöpfer Wolfgang Joop und Moderator Thomas Gottschalk? Dem Vernehmen nach leiden alle drei unter einer Katzenhaarallergie. Hugh Grant leidet unter Heuschnupfen ebenso wie seine Schauspielerkollegin Susanne Uhlen. Ganz arg muss der Berufsalltag von Golf-Profi Bernhard Langer sein. Er hat eine Gräserpollenallergie….