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Hyposensibilisierung

Mit dieser aufwändigen Behandlung, die in der Regel über drei Jahre erfolgt, wird erreicht, dass im Verlauf der Therapie die krankhafte Reaktion des Immunsystems zurückgeht und dafür eine zunehmende Toleranz gegenüber den auslösenden Stoffen (Allergenen) eintritt.

Die Hyposensibilisierung ist eine so genannte antigen-spezifische Therapie. Wir wenden sie normalerweise bei allergischen Beschwerden wie Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis) und bei leichtem und mittelschwerem allergischem Asthma an. Behandelt werden insbesondere Allergien gegen Pollen und Hausstaubmilben, seltener Schimmelpilzallergien oder Tierhaarallergien. Bei Allergien gegenüber Bienengift oder Wespengift ist die Hyposensibilisierungstherapie oft lebensrettend und daher unbedingt zu empfehlen.

Es gibt verschiedene Therapieformen:

  • Subkutane Immuntherapie (SCIT)
    Die Allergene werden vom spezialisierten Arzt unter die Haut (subkutan) gespritzt. Die Dosis wird am Anfang gesteigert und die Therapie wird nach Erreichen der Erhaltungsdosis in regelmäßigen Abständen (4-6 Wochen) fortgeführt, damit sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnen und die Bildung von Antikörpern reguliert werden kann. Diese Therapieform wird als die Standardtherapie bezeichnet.
  • Sublinguale Immuntherapie (SLIT)
    Die Allergene werden bei dieser Therapie über die Mundschleimhaut aufgenommen. Die Zuführung erfolgt bei Patienten über Tropfen oder Schmelztabletten. Im Unterschied zur SCIT müssen die Allergene täglich genommen werden.
  • Kurzzeit-Immuntherapie
    Die Kurzzeit-Immuntherapie wird hauptsächlich bei Pollenallergien angewendet und beruht auf der Verwendung hochreiner und hochdosierter Allergenextrake, die eine schnelle Hyposensibilisierungsbehandlung über einige Wochen vor der Saison ermöglichen. Diese Therapieform wird zweimal im Jahresabstand wiederholt, so dass auch hier eine dreijährige Therapiedauer resultiert.