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Lungenentzündung (Pneumonie)

Lungenentzündungen sind immer eine ernste Erkrankung, auch wenn nicht jeder Patient damit gleich ins Krankenhaus muss. Eine Lungenentzündung (Pneumonie) ist eine akute oder chronisch verlaufende Entzündung der Lungenbläschen Stets kommt es zu einer Anschwellung des betroffenen Lungenareals, das verstärkt durchblutet wird. Im Lungengewebe sammelt sich Flüssigkeit an. Bei Lungenentzündungen ist meist ein ganzer Lungenlappen (Lobärpneumoie)bzw. ein ganzes Lungensegment betroffen. Es können auch mehrere Entzündungsherde innerhalb eines Lungenläppchens entstehen. Eine Lungenentzündung kann außerdem von den Bronchien ausgehen und umliegendes Gewebe angreifen (Bronchopneumonie). Wenn die Entzündung auf das die Lunge umgebende Lungenfell übergreift, entsteht eine Lungen- bzw. Rippfellentzündung (Pleuritis), in der Kombination nennt man die Erkrankung dann „Pleuropneumonie“, Entzündung von Rippfell und Lunge.

Krankheitssymptome

Die typische Lungenentzündung wird durch Bakterien, die sogenannten Pneumokokken, hervorgerufen und tritt meist während der kalten Jahreszeit vor allem bei älteren oder chronisch kranken Personen auf. Meist geht ein Infekt im Hals- oder Rachenbereich voraus. Die klassische Pneumonie beginnt häufig mit Schüttelfrost und Fieber über 38,5°C. Ein starker Husten kommt hinzu. Eine meist oberflächliche, angestrengte und schnelle Atmung gehört zu den weiteren Symptomen. Die Atembewegung ist deutlich eingeschränkt. Die geschwächten Patienten klagen auch über Brustschmerzen und Atemnot. Gelegentlich kann man den resultierenden Sauerstoffmangel an Lippen, Nase, Zehen- oder Fingernägeln sehen, die dann bläulich bis violett erscheinen (Zyanose).  Während die klassische Lungenentzündung in der Regel durch Pneumokokken hervorgerufen wird, gibt es daneben zahlreiche andere Erreger, die ebenfalls zu Lungenentzündungen führen können. Die so genannte Legionärskrankheit etwa wird über „Legionellen“ in Klimaanlagen, Duschen oder Bäder übertragen.

Krankheitsdiagnose

Nach einer gründlichen Befragung zu den Beschwerden kann die körperliche Untersuchung des Patienten mögliche Verdichtungen im Lungengewebe feststellen, die bei jeder Form der Pneumonie auftreten. Wichtige Hinweise liefern auch bakterielle Untersuchungen und ein Blutbild, Röntgenbilder und ein Antigen- bzw. Antikörper-Nachweis mithilfe der Bronchoskopie.

Eine wichtige Unterscheidung, die auch Konsequenzen für die Behandlung hat, ist der Ort, wo der Patient sich angesteckt hat. Die klassische Lungenentzündung ist die sog. „Community-Acquired-Pneumonia (CAP)“, eine Pneumonie, die der Patient sich im häuslichen erworben hat. Bei ihr kommen häufig Pneumokokken als Erreger vor und die Erreger sind im Allgemeinen gut mit üblichen Antibiotika zu behandeln. Im Gegensatz dazu kommen bei Patienten, die sich im Krankenhaus anstecken, häufig Erreger vor, die gegen übliche Antibiotika  resistent und entsprechend schwieriger zu behandeln sind. Diese Gruppe von Pneumonien nennt man „Nosokomiale Pneumonien“.

Krankheitstherapie

Körperliche Schonung ist ein Grundelement bei der Behandlung, Bettruhe ist bei Fieber nötig. Patienten mit einer Lungenentzündung sollten viel trinken. Den Beginn der medikamentösen Behandlung stellt eine sogenannte „kalkulierte Initialtherapie“ dar. Je nach Typ der Pneumonie greift man zu einem Antibiotikum, das aus der Erfahrung heraus gegen die wesentlichen, vorkommenden Erreger wirksam ist.  Wenn der Erreger durch weitere Untersuchungen näher identifiziert und seine Resistenzlage geklärt ist, kann er danach wenn nötig gezielter bekämpft werden.
Die klassische Lungenentzündung durch Pneumokokken wird meist mit Penicillin behandelt. Gegen den Husten werden Schleim- und/oder Reiz lösende Mittel verordnet.

Obwohl Pneumokokken nicht die einzigen Pneumonieerreger sind und eine Impfung keinen 100 %-igen Schutz bietet, wird heutzutage Kindern und Älteren, insbesondere chronisch-kranken Patienten die Durchführung einer Pneumokokken-Impfung empfohlen, deren Wiederholung alle 5 Jahre geraten wird.

Häufigkeit der Erkrankung

An einer Pneumonie erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 400.000 Menschen. In Zeiten starker Grippewellen liegt die Zahl noch deutlich darüber. Zur Risikogruppe gehören besonders Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Patienten und Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen. Die Pneumonie ist die häufigste zum Tode führende Infektion in Westeuropa.

Krankheitsursachen

Eine Lungenentzündung wird meist durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze ausgelöst. Jede siebte Lungenentzündung verläuft so schwer, dass sie stationär behandelt werden muss.  Die Erreger stammen meist aus dem eigenen Nasen-Rachenraum oder werden per Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Sind die Abwehrmechanismen der Lunge gestört, können  Mikroorganismen abgelagert werden und eine Entzündung verursachen. Eine Pneumonie kann aber auch durch ätzende und giftige Gase, verschiedene Medikamente oder durch eine Strahlentherapie ausgelöst werden. Ebenso können Fremdkörper, die versehentlich in die Atemwege gelangen, zur Entwicklung einer Pneumonie (Aspirations-Pneumonie) führen. In seltenen Fällen entsteht eine Lungenentzündung durch Erreger, die auf dem Blutweg übertragen und in die Lunge geschwemmt werden.

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